ZENTRALMOSCHEE KÖLN –

ISLAMISCHES KULTURZENTRUM

Sonderbau / Massivbau / Neubau

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OVERVIEW

Das Projekt Zentralmoschee Köln besteht aus dem Neubau eines islamischen Kulturzentrums (Zentralmoschee) mit Bürokomplex sowie einer Randbebauung und Tiefgarage und wurde im Auftrag der DITIB Köln – Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religionen e.V. – nach einem Entwurf vom Architekten Paul Böhm errichtet.

Der Gebäudekomplex des Islamischen Kulturzentrums der DITIB Köln umfasst neben der Moschee mit einer imposanten Kuppel, die den Gebetsraum und den darunter liegenden Konferenzsaal überspannt, eine weitläufige Randbebauung, die sich ab dem 1. OG in drei einzelne Gebäude mit insgesamt fünf oberirdischen Geschossen aufteilt. Diese Randbebauung beherbergt Räume unterschiedlichster Nutzung, z.B. Schulungs- und Sozialräume, Büros, eine Bibliothek und kleinere Wohneinheiten. Über die Außenkanten des gesamten Gebäudes hinaus ist darunter ein Untergeschoss angeordnet, das fast ausschließlich als Tiefgarage genutzt wird. Eine große Freitreppe führt auf die zentrale Platzfläche der DITIB Zentralmoschee Köln im 1.OG des Gebäudeensembles. Diese stellt die Haupterschließung zu den einzelnen Gebäuden dar und führt zum Eingang des Gebetsraums. Unterhalb der Platzfläche ist im knapp 6,00 m hohen Erdgeschoss eine Einkaufszone angeordnet. Innerhalb dieses Erdgeschosses befinden sich in der sogenannten Mezzaninebene Galeriebereiche. Die Gebäudehöhe der Randbebauung reicht bis auf 17,40 m. Der Scheitelpunkt der Kuppel ist 34,50 m hoch und wird von den 55,0 m hohen, symmetrisch neben der Kuppel angeordneten Minaretten der DITIB Moschee Köln nochmal um mehr als 20,0 m überragt. Die Spannweite der bis zu 80 cm dicken Decken im Gebetsraum beträgt 26,0 m.
Die Aussteifung erfolgt über Treppenhauskerne und durch Stahlbetonwände.

Das Bauwerk wurde fugenlos hergestellt. Unter diesen Voraussetzungen ist sowohl die Translations- als auch die Rotationssteifigkeit des Bauwerkes gegeben. Vom 1. bis zum 3.Obergeschoss ist das Gesamtbauwerk aufgelöst in drei einzelne Gebäude und die Kuppel. Jedes Bauwerk musste für sich gegen die H-Lasten bis zur Decke über Mezzanin ausgesteift sein, welche für diese Gebäudeteile als Einspannebene dient. Dies erfolgte über die einzelnen Kerne und Wandscheiben in den jeweiligen Gebäudeteilen. Vom Mezzanin bis zum Untergeschoss sind die Gebäudeteile über die durchlaufenden Deckenscheiben verbunden und bilden, die Aussteifung betreffend, ein Gesamtsystem.

Durch die Verjüngung der Querschnittsdicke mit zunehmender Fläche entsteht ein Tragsystem, das von einer Stützen- zu einer Flächentragwirkung übergeht. Gleichzeitig wurde in Bereichen großer Lasten eine hohe Steifigkeit der Bauteile erzeugt und in großer Gebäudehöhe aber das Eigengewicht reduziert.
Die äußeren Schalen der Kuppel sind durch dieses Prinzip hundertprozentig in der Lage, trotz ihrer vertikalen Krümmung ab der Ebene des 1.OG, frei zu stehen und die auftretenden Lasten abzuleiten. Die beiden Minarette im Bereich der Freitreppe und im hinteren Gebäudeteil sind zwei sehr schlanke Türme, bestehend aus einer zu 240° geschlossenen Stahlbetonschale mit 400 mm Stärke und einem Außendurchmesser von 2,70 m. Die Restfläche des Rotationsquerschnittes wurde mit Glas geschlossen. Zur Aussteifung der Querschnitte sind in verschiedenen Höhen zwei geschlossene Stahlringe ausgeführt.

Es kam eine Gründung zur Ausführung, bei der die wesentlichen Lasten über einzelne Blockfundamente abgetragen wurden, auf denen eine schwimmende Bodenplatte aufliegt. Unterhalb der Kuppel und unter den Treppenhäusern waren Streifenfundamente und zusammenhängende Fundamentbereiche erforderlich. Es wurde eine maximale Fundamenttiefe von 1,50 m ausgeführt.
Das Büro IDK Kleinjohann hat die Leistungsphasen 1-6 und 8 der Zentralmoschee Köln inkl. Erdbebennachweise und der Nachweise des konstruktiven Brandschutzes und Bauzustände bearbeitet. Auch ohne eine gemeinschaftliche Planung in der BIM-Methodik wurde die DITIB Moschee Köln intern vollständig und von Beginn an mit einem räumlichen Konstruktionsmodell geplant, das ebenso für die Ableitung der Pläne genutzt wurde als auch für die Erstellung eines räumlichen Berechnungsmodells diente. Dadurch konnte vor allem die Bemessung der architektonisch herausragenden Bauteile der Moschee Köln wirtschaftlich optimiert erfolgen und wesentliche Gebäudekennzahlen konnten über die Planungszeit verfolgt werden.

Bauherr

Ditib

Architekt

Architekturbüro Paul Böhm GmbH

Eckdaten

16.100 m² BGF
Start 01/2007
LPH 1-6 & 8

Leistungen/Merkmale
  • 35 m hohe Kuppel aus sechs freistehenden Einzelschalen
  • 55 m hohe Minarette mit offenem Kreisringquerschnitt
  • Saaldecke SB-Klasse 4 mit 17 m Spannweite
  • Vollständige Sichtbetonkonstruktion
  • Oberfläche gestockt
  • Leichtbetonverwendung zur thermischen Isolierung
  • Gestalterisches Arbeitsfugenraster

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